Montag

Weiße Wolken




Eine weiße Wolke existiert völlig ohne Wurzeln, sie ist ein wurzelloses Ding und hat keine Heimat – oder ist im Nichts beheimatet. Und doch existiert sie. So ist das ganze Weltall – wie eine weiße Wolke – ohne jede Ursache, letztlich ohne Ursache. Es existiert. Es existiert als ein Mysterium. (…)

Eine weiße Wolke zieht dahin, wo immer der Wind hinweht – sie widerstrebt nicht, sie kämpft nicht. Eine weiße Wolke ist kein Eroberer, und doch schwebt sie über allem. Man kann sie nicht erobern, nicht besiegen – sie hat keinen Verstand, der erobert oder besiegt werden könnte (…)

Eine Wolke will nirgendwo hin. Sie treibt – treibt so entlang. Ihr gehören alle Richtungen, alle Dimensionen. Sie lehnt nichts ab. Alles ist, existiert, und wird vollkommen akzeptiert. (…)

Weisse Wolken sind mysteriös, sie tauchen plötzlich auf und vergehen wieder. Habt Ihr jemals daran gedacht, dass Wolken keinen Namen und keine Form haben? Ihre Form bleibt keine Minute gleich. Sie verändern sich und sind ein strömendner Fluss. Man kann eine Form hineinsehen, wenn man will, aber das ist dann Deine Projektion.
Eine Wolke hat keine Form, sie ist formlos, eine Kontinuität im Werden, ein Dahinfliessen. Und so ist das ganze Leben - alle Formen sind Projektionen.

Osho: Mein Weg: Der Weg der weißen Wolke

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