Samstag

Sei nutzlos!

Hui Tzu sagte zu Chuang-tzu:"Ich habe einen großen Baum von der Sorte, den die Leute "Stinkbaum" nennen. Sein Stamm ist zu knorrig und uneben, um eine Richtschnur daran anlegen zu können; auch sind seine Äste zu krumm und gewunden, um mit Zirkel oder Winkelmaß zu harmonieren. Du könntest ihn neben der Strasse aufstellen, und kein Zimmermann würde ein zweites Mal hinschaun. Auch seine Worte sind groß und unbrauchbar, und so verschmäht sie gleichermaßen jeder!"
Chuang-tzu sagte: "Hast du etwa noch nie eine Wildkatze gesehen, die in geduckter Haltung lauert und auf Beute wartet? Sie springt und flitzt nach Ost und West, bedenkenlos hoch hinauf oder tief hinunter - bis sie in die Falle geht und im Netz verendet. Dann wiederum gibt es den Jak, groß wie eine Wolke, die den Himmel verdunkelt. Der versteht sich offensichtlich auf das Großsein; vom Rattenfang versteht er freilich nichts. Nun hast du diesen großen Baum und bist verstimmt, weil er unbrauchbar ist. Warum verpflanzt du ihn nicht ins Dorf Keine-Spur-von-irgendwas oder auf das Feld Weit-und-grenzenlos, entspannst dich an ihn gelehnt in Muße oder legst dich unter ihm nieder zu einem freien, unbeschwerten Schlaf? Nie werden Äxte sein Leben verkürzen, nichts kann ihm je etwas anhaben. Wenn er zu nichts zu gebrauchen ist, wie könnten ihm dann Kummer und Pein widerfahren?"

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